Der KI-Chatbot der Firma OpenAI hat mit seinen plausiblen Antworten auf menschliche Texteingaben einen Hype im Netz verursacht. Künstliche Intelligenz (KI) birgt Chancen und wird weiter in unseren Lebensraum dringen. Wo Licht ist, ist aber immer auch Schatten. Wir sammeln für Sie aktuelle News rund um ChatGPT und KI.
Drittanbieter wittern Abo-Geschäft mit dem ChatGPT
Der Chatbot ChatGPT von OpenAl lässt sich aktuell kostenfrei im Browser nutzen. Als iPhone-App sieht das anders aus. Die App „ChatGPT Chat GPT AI With GPT-3“ zielt mit dem Chatbot-Zugang auf ein Abo, das wöchentlich 10 Euros abbucht. Dabei wird auf eine kostenlose Nutzung verwiesen, die sich nach drei Tagen automatisch in das zahlungspflichtige Abo umwandelt. Eine Kündigung ist zwar sofort möglich, oft fallen die Abbuchungen aber erst nach Wochen auf. Besagte App ist inzwischen aus dem Apple App Store verschwunden, jedoch sind weiterhin ähnliche ChatGPT-Apps verfügbar, die In-App-Abos vermarkten.
Digitalminister spricht sich gegen übermäßige KI-Regulierung aus
Digitalminister Volker Wissing ist gegen eine zu strenge Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Europa. KI werde sich schnell etablieren und immer weniger aus dem Alltag wegzudenken sein. Im Rahmen einer USA-Reise besuchte Wissing OpenAl, eine der führenden KI-Firmen, die derzeit mit ihrem Textroboter ChatGBT für Aufmerksamkeit sorgt. Regulierung sei hier notwendig, aber nicht im Sinne von Eindämmung oder Verboten. Was gewährleistet werden müsse: Werte wie Transparenz und Demokratie. Verlässliche Standards und Zertifizierungen könnten ein Weg sein, dies zu erreichen.
ChatGPT kann in Händen von Skriptkiddies zur Waffe werden
Sicherheitsforscher beobachteten erste Versuche von sogenannten Skriptkiddies, die ChatGPT-KI für schädliche Zwecke zu missbrauchen. Skriptkiddie beschreibt abwertend eine ungelernte Person, die von anderen entwickelte Skripte oder Programme verwendet, um Computersysteme oder Netzwerke anzugreifen. Die IT-Forscher haben sich in Untergrund-Hacking-Foren umgeschaut und dabei die ersten Ansätze der Cyberkriminellen entdeckt. Dabei sei es nur eine Frage der Zeit bis die aktuell noch recht einfachen Tools von fortgeschritteneren bösartigen Akteuren für deren Ziele erweitert werden. Insgesamt zeigte sich deutliches Interesse der Untergrund-Community, dem KI-Trend zu folgen und für Schadcodes zu nutzen.
Menschlicher Ursprung oder KI? GPTZero soll dies aufdecken können
Mit GPTZero entwickelte der US-Informatikstudent Edward Tian eine App, die „effizient und schnell“ unterscheiden kann, ob ein Text von einem Menschen oder einer Maschine kreiert wurde. Hintergrund: Die Veröffentlichung des Chatbot ChatGPT von OpenAl im November heizte die Debatte über Täuschungen durch KI nochmal richtig an. ChatGPT erstellt bemerkenswert menschlich klingende Antworten und selbst längere Essays. Die von Tian veröffentlichte Beta-Version von GPTZero erzeugte großen Ansturm und wurde vielfach getestet. Er habe das Modell danach aktualisiert. Allerdings mache es die schnelle Entwicklung im Bereich KI Erkennungs-Software schwer. Daher forderte das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Bundestag bereits ein Label für automatisch erstellte Texte. OpenAl zeigt sich dafür offen.
Weitere Microsoft-Finanzspritze sowie Update für ChatGPT
Gerüchten zufolge plant Microsoft, weitere Milliarden in OpenAl zu investieren und damit u.a. mehr Bindung zum Chatbot ChatGPT herzustellen. Bereits in der Vergangenheit hat sich Microsoft gegen eine Milliarde US-Dollar exklusive Lizenzen für die KI-Dienste sichergestellt. Diesmal erhielte das Unternehmen die Möglichkeit einer tieferen Integration der Dienste in die eigene Software sowie eine 75-Prozent Gewinnbeteiligung. Von der bisherigen Kooperation ist vor allem Microsofts Cloud-Plattform Azure betroffen, die OpenAl nutzt. ChatGPT soll nun auch in Microsofts Suchmaschine Bing integriert werden. Der Chatbot hat mittlerweile ein Update bekommen. Das Modell sei insgesamt verbessert worden, und man habe eine Funktion eingeführt, Antworten zu stoppen.
Quellen:
- ChatGPT auf dem iPhone: Abo-Apps von Drittanbietern wollen Kasse machen | heise online
- ChatGPT und Co.: Digitalminister Wissing will keine übermäßige KI-Regulierung | heise online
- GPTZero: App soll von KI wie ChatGPT geschriebene Texte erkennen können | heise online
- ChatGPT: Update und weitere zehn Milliarden US-Dollar von Microsoft | heise online
ChatGPT: Mächtige Waffe in Händen von Skriptkiddies | heise online