ChatGPT: 50.000 Euro Bußgeld für Täuschungen

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Der KI-Textgenerator ChatGPT ist viel diskutiert und immer mehr Gruppen testen seine Möglichkeiten. Ein US-Newsportal musste kürzlich umfassend Nachkorrigieren. Auch Schüler sehen die Vorteile und bringen die Politik in Zugzwang. Verbot oder offener Umgang? Fakt ist, dass Kompetenzen im Umgang vermittelt werden müssen. Zu groß die Gefahr vor Täuschung, Fehlern sowie Missbrauch.

CNET verteidigt KI-Experiment

CNET hat über Wochen Artikel veröffentlicht, die von einer Künstlichen Intelligenz (KI) verfasst wurden. Die Chefredakteurin Connie Guglielmo des US-Nachrichtenportals verteidigt dies nun als „Experiment“.

Dabei geht sie nicht darauf ein, dass der Einsatz des Textgenerators eher versteckt erfolgte. Guglielmo erklärt, dass alle Artikel von einem Redakteur geprüft und redigiert worden seien. Dennoch wies ein Text erhebliche Fehler auf und musste umfassend korrigiert werden. Automatisiert erstellte Texte in dem Umfang sind neu in der Nachrichtenlandschaft und haben mit dem Chatbot ChatGPT an Relevanz gewonnen.

Microsoft bindet ChatGPT in seinen Cloud-Dienst Azure ein

Microsoft hält viel von KI und unterstützt die Verbreitung der KI-Software ChatGPT. Das Unternehmen teilte mit, dass der Chatbot bald für Kunden des Cloud-Dienstes Azure verfügbar sei. ChatGPT imitiert überzeugend echt Texte aus Menschenhand und erregt damit aktuell viel Aufsehen – nicht nur positiv. Es besteht die Gefahr von Fehlern und Missbrauch. Microsoft hat früh in Open AI, den Entwickler von ChatGPT, investiert und möchte sich Anteile sichern. Der Software-Riese sicherte einen verantwortungsvollen Umgang mit KI zu.

Ministerin Feller setzt auf Fortbildung der Lehrer statt Verbot von KI

Die App ChatGPT eröffnet auch in der Lehre neue Möglichkeiten. Man kann ihr Aufgaben stellen, die sie dann auf der Basis von KI löst. Schülern und Studenten haben dies mittlerweile für sich entdeckt und nutzen die App z.B. bei den Hausaufgaben.

Die Politik ist in dem Bereich noch unsicher und hat nun ihrerseits „Hausaufgaben zu erledigen“ wie Schulministerin Dorothee Feller sich äußerte. Die Landesregierung hat bislang noch keinen genauen Plan. Feller will die KI an de Schulen nicht verbieten und sieht eine Aufgabe der Schule darin, den Schülern die nötigen Kompetenzen im Umgang zu vermitteln. Sie setzt aktuell auf die Fortbildung der Lehrkräfte.

Musiker äußert harsche Kritik an ChatGPT

Der Musiker Nick Cave hält nichts von den Songtexten, die ChatGPT in seinem Stil verfasste. Dem Altmeister und Kopf der Band „Nick Cave & The Bad Seeds“ wurden derartige Lyrics von einem Fan vorgelegt. Cave teilt den Enthusiasmus der Massen um den Chatbot nicht.

Er erklärte in seinem Blog, dass er der KI einen Essay oder auch eine Predigt zutraue, einen echten Song könne sie aber nicht schreiben. Aus seiner Sicht werde die AI-Technologie „für immer in der Kindheit verharren“, da KI immer weiter lernen müsse, um relevant zu sein. Er geht noch weiter und bezeichnet den von ChatGPT erstellten Songtext als „groteske Verhöhnung dessen, was es heißt, ein Mensch zu sein“.

Bußgelder bis 50.000 Euro für Täuschungen mit ChatGPT

Die Auswirkungen von Chat GPT auf Lehre und Prüfungen an Hochschulen werden im NRW-Landtag debattiert. Täuschungen werden bestraft. NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes weist darauf hin, dass das geltende Recht bereits Instrumente kenne mit denen Täuschungsversuchen begegnet werde.

Der Deutsche Hochschulverband äußert sich jedoch besorgt, dass es durch KI zunehmend schwerer werde, eine Vortäuschung eigenständiger Leistungen zu erkennen. Bei vorsätzlichem Regelverstoß von Studierenden, kann eine Buße von bis zu 50.000 Euro eingefordert werden. Nach der Ministerin werde derzeit geprüft, ob angesichts der neuen Möglichkeiten durch die KI eine Änderung des Hochschulgesetzes erforderlich sei.

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