Visuelles Marketing – einen Beruf in diesem Bereich finden

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Kaum jemand kann sich etwas unter dem Begriff visuelles Marketing vorstellen. Dabei existiert diese Verkaufsform schon so lange, wie es einen Handel gibt. Ein solches Marketing gab es schon lange bevor es überhaupt digitale Medien gab. Daher war es schon in der analogen Welt ein wichtiges Kriterium für den geschäftlichen Erfolg.

Visuelles Marketing hat eine lange Geschichte

Schon seit mehreren Hundert Jahren verstanden es einige Händler, auf ihre Produkte aufmerksam zu machen. Sie priesen besondere Angebote auf Plakaten oder ähnlichen großen Flächen an, damit jeder potenzielle Interessent darauf aufmerksam werden sollte. Daraus entstand der Beruf des Werbegrafikers.

Doch es ging noch weiter. Auch die Einrichtung der Ladengeschäfte sowie die Gestaltung der Schaufenster wurden immer bedeutsamer. Irgendwann entstanden daraus professionelle Grafikdesigner. Inzwischen sind alle diese Formen zusammengefasst und werden visuelles Marketing bezeichnet. Es geht vereinfacht ausgedrückt darum, Botschaften in Form von Grafiken zu vermitteln.

Visuelles Marketing erfordert stets ein hohes Maß an Kreativität. ( Foto: Adobe Stock -  contrastwerkstatt  )

Visuelles Marketing erfordert stets ein hohes Maß an Kreativität. ( Foto: Adobe Stock – contrastwerkstatt )

 

Dieses Marketing umfasst mehrere Gebiete

Es handelt sich um ein sehr komplexes Thema. Dazu gehören folgende Teilbereiche:

  • Webdesign
  • Grafikdesign
  • Corporate Design
  • User Experience
  • User Interface
  • Multimediadesign
  • Gestaltung der Schaufenster

Der eigentliche Grundgedanke, der dahintersteckt, ist, dass nicht nur das Produkt von Bedeutung ist. Für den geschäftlichen Erfolg ist es genauso wichtig, wie die Produkte dargestellt werden. Dabei geht es um Farben, Formen und Schriften.

Beispielsweise würde sich ein Tuning-Fan niemals einen Sportluftfilter für sein Fahrzeug in einem Onlineshop bestellen, bei dem der Seitenhintergrund rosa und die Schrift verschnörkelt ist. Allerdings ist visuelles Marketing noch sehr viel komplexer. Inzwischen handelt es sich um einen anerkannten Beruf, der eine Ausbildung mit Abschlussprüfung erfordert. Neben einer konventionellen Ausbildung kann auch ein Studium absolviert werden.

Für den geschäftlichen Erfolg ist es genauso wichtig, wie die Produkte dargestellt werden.  ( Foto: Adobe Stock -Kzenon )

Für den geschäftlichen Erfolg ist es genauso wichtig, wie die Produkte dargestellt werden. ( Foto: Adobe Stock -Kzenon )

 

Visuelles Marketing beinhaltet diverse Elemente

Damit Sie sich einen ersten Eindruck darüber verschaffen können, welche Bereiche zum visuellen Marketing gehören, folgt eine kleine Auflistung:

  • Firmenlogo
  • Schriften
  • Farben
  • Einrichtung
  • Büro
  • Ladengeschäft
  • Webseite
  • Social Media
  • Produkte

Mitunter kommen noch weitere Elemente hinzu. Das hängt jedoch immer sehr stark vom jeweiligen Unternehmen und den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen ab. Bei der Gestaltung von Onlineshops oder Social-Media Inhalten spielen eher die Farben und Formen des Unternehmens eine Rolle, um den Wiedererkennungswert zu stärken. In Ladengeschäften geht es eher darum, Schaufenster einzurichten.

Es kommt in erster Linie darauf an, dass sich ein bestimmtes Design wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche des Unternehmens zieht. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Deutsche Telekom. Die Farbe Magenta sowie das große T im Firmenlogo finden Sie auf der Webseite, in allen Telekom-Shops sowie auf Rechnungen. Sogar die Verpackungen, in denen Hardware ausgeliefert sind, weisen das markante Design auf. Deshalb erkennt jeder sofort, um welches Unternehmen es sich handelt.

Gestalter oder Gestalterin für visuelles Marketing ist mittlerweile ein anerkannter Ausbildungsberuf. ( Foto: Adobe Stock -  puhhha )

Gestalter oder Gestalterin für visuelles Marketing ist mittlerweile ein anerkannter Ausbildungsberuf. ( Foto: Adobe Stock – puhhha )

 

Wie kann diese Tätigkeit erlernt werden?

Gestalter oder Gestalterin für visuelles Marketing ist mittlerweile ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Am Ende steht eine praktische und theoretische Prüfung an. Die Ausbildung findet sowohl in einem Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Daher handelt es sich um eine duale Ausbildung. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung sind die Aussichten auf eine feste Anstellung sehr gut.

Inzwischen haben nahezu sämtliche Unternehmen erkannt, wie wichtig diese Form des modernen Marketings für den betrieblichen Erfolg ist. Die Ausbildungsvergütung beginnt im ersten Ausbildungsjahr bei durchschnittlich 860 Euro monatlich. Im dritten und damit letzten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung bei durchschnittlich 1.100 Euro.

Je nach Größe und Bekanntheit des Unternehmens können die Ausbildungsvergütungen aber auch niedriger oder höher ausfallen. Aufgrund der großen Nachfrage ist es nicht schwer, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Wer lieber ein Studium absolvieren möchte, kann sich selbstverständlich an einer Hochschule oder an einer Universität einschreiben.

Video: Außergewöhnliche Berufe: Gestalterin für visuelles Marketing | IHK Azubi Guide

Folgende Voraussetzungen sollten Sie mitbringen

Es gibt verschiedene Anforderungen, die Sie unbedingt mitbringen sollten. Diese gelten sowohl für eine klassische Ausbildung als auch für ein Studium. Dazu gehören technische und handwerkliche Fähigkeiten. Visuelles Marketing beschränkt sich nicht nur auf die Arbeit am Computer. Oftmals müssen Dekoartikel in mühevoller Handarbeit hergestellt werden. Zudem ist es hilfreich, wenn auch einige künstlerische Fähigkeiten vorhanden sind. Zumindest sollte ein gutes Gespür für die Verwendung von Farben und Formen vorhanden sein.

Visuelles Marketing erfordert stets ein hohes Maß an Kreativität. Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Sinn für eine ansprechende Gestaltung mit den handwerklichen Fähigkeiten zur Umsetzung kombiniert werden können. Dann könnten Sie sich etwas vorstellen und es kurzerhand als Modell präsentieren. Gearbeitet wird dabei mit unterschiedlichen Materialien.

Dazu gehören unter anderem:

  • Holz
  • Pappe
  • Kunststoff
  • Textilien
  • Metall

Sie müssen selbstverständlich nicht sämtliche Verarbeitungstechniken beherrschen. Diese erlernen Sie während Ihrer Ausbildung. Wichtig sind eine gute Vorstellungskraft sowie eine besonders überzeugende Kreativität.

Zudem werden auch einige sprachliche Kenntnisse vorausgesetzt. Insbesondere Deutsch und Englisch sollten Sie einigermaßen gut beherrschen. Visuelles Design hat auch sehr viel mit Kommunikation zu tun. Einerseits gehört es zu Ihren Aufgaben, Gespräche mit Kunden führen zu können. Andererseits müssen Sie mitunter bestimmte Botschaften und Slogans in Ihre Visualisierungen integrieren können. Dabei sind auch oftmals Wortspielereien und andere kommunikative Dinge von Bedeutung.

Als weitere wichtige Voraussetzung sind gute Kenntnisse im Bereich der Mathematik erforderlich. Sie sollten beispielsweise in der Lage sein, den Materialbedarf für die Umsetzung einer Aufgabe zu ermitteln. Müssen Sie Dekorationsgegenstände herstellen, sollten Sie auch das Gesamtgewicht ausrechnen können. Zudem ist es wichtig, bei größeren Objekten die Statik festzulegen, damit Konstruktionen nicht unter der eigenen Last zusammenbrechen.

Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Berechnungen, die Sie bei Ihrer Arbeit durchführen müssen. Dazu gehört unter anderem auch der Preis. In der Regel stellt Ihnen das Unternehmen, für das Sie tätig sind, ein Budget zur Verfügung. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie ausrechnen können, ob Sie Ihre Pläne mit den zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln verwirklichen können. Gelingt es nicht, müssen Sie vielleicht in dem einen oder anderen Bereich einige Änderungen vornehmen.

Sehr häufig ist visuelles Marketing in Verkaufsräumen gefragt. Kunden, die persönlich in einen Verkaufsraum eintreten, um nach etwas zu suchen, möchten sich meistens gerne ein wenig inspirieren lassen. ( Foto: Adobe Stock - Kzenon_)

Sehr häufig ist visuelles Marketing in Verkaufsräumen gefragt. Kunden, die persönlich in einen Verkaufsraum eintreten, um nach etwas zu suchen, möchten sich meistens gerne ein wenig inspirieren lassen. ( Foto: Adobe Stock – Kzenon_)

 

Wo arbeiten Sie als Gestalter oder Gestalterin für visuelles Marketing?

Es gibt diverse Orte, an denen die Kreativität oder die Einrichtung einer solchen Fachkraft erforderlich sind. Das können beispielsweise Büros sein. Einerseits geht es darum, dass die Einrichtung der Büros zum Unternehmen passt. Dadurch können sich die Mitarbeiter sehr viel besser mit dem Unternehmen identifizieren. Oftmals findet in den Büros aber auch ein reger Publikumsverkehr statt. In dem Fall ist es ebenfalls vorteilhaft, wenn das gesamte Erscheinungsbild zum jeweiligen Unternehmen passt.

Sehr häufig ist visuelles Marketing in Verkaufsräumen gefragt. Kunden, die persönlich in einen Verkaufsraum eintreten, um nach etwas zu suchen, möchten sich meistens gerne ein wenig inspirieren lassen. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Artikel, die zum Verkauf stehen, in entsprechender Art und Weise angepriesen werden. Im Idealfall gelingt es den Fachkräften, das Design so einzurichten, dass die Kunden mehr kaufen, als sie eigentlich geplant hatten.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen mehrere Aspekte perfekt aufeinander abgestimmt sein. Die Angebote müssen so positioniert werden, dass sie den Nutzen hervorheben. Zudem sollten die ausgestellten Artikel zur Zielgruppe passen und bei dieser Emotionen hervorrufen. Visuelles Marketing ist die Fähigkeit, genau dieses Ziel zu erreichen.

Ein weiterer Tätigkeitsbereich sind Messehallen. Dort möchte jeder Aussteller auf sich aufmerksam machen. Je nach Artikel oder Dienstleistung, die angeboten wird, kann die Darstellung des Messeauftritts konservativ, modern oder sogar provokativ ausgerichtet sein. Das kommt selbstverständlich auch immer auf die jeweilige Firmenphilosophie an.

Visuelles Marketing findet aber auch sehr oft in einer Werkstatt statt. Dabei kann es sich je nach Aufgabe um eine Holz-, Metall- oder Textilwerkstatt handeln. Wo und wann gearbeitet werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Deshalb kann es durchaus vorkommen, dass ein Gestalter oder eine Gestalterin für visuelles Design zunächst wochenlang in einer Werkstatt tüftelt, bevor die fertigen Artikel dann in einem Schaufenster, einen Verkaufsraum oder auf einer Messe in Szene gesetzt werden.

Die Arbeit in diesem Bereich ist nicht nur vielseitig und abwechslungsreich, sondern auch sehr anspruchsvoll und immer wieder aufs Neue interessant.

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